Island Vulkanismus und Wasser 2010

Wohin geht es?

Mitte Mai 2010 ist es wieder soweit: acht Jahre nach meiner ersten und bislang auch einzigen Reise nach Island werde ich nun wieder einige Zeit auf der Insel verleben. Daran ändert auch der Ausbruch des Vulkans unter dem Eyjafjallajökull nichts. Mein Flugzeug findet eine Aschelücke. In meinen dreieinhalb Wochen auf Island bin ich ein paar Tage im Südwesten der Insel, danach zwei Wochen in den Westfjorden und zum Schluss eine Woche um den Mývatn unterwegs.
Es folgt eine kleine Auswahl meiner vielen Fotos in vier Bildergalerien bzw. im Text weiter unten:

Aus dem Südwesten mit Geysir und Vulkan
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Bildergalerie 1 - Südwesten mit Geysir und Vulkan 2010
Aus den Westfjorden mit heißen Quellen
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Bildergalerie 2 - Westfjorde mit heißen Quellen 2010
Vom Mývatn mit Lava, Kratern und Höhlen
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Bildergalerie 3 - Mývatn mit Lava, Kratern und Höhlen 2010
Mit Wasserfällen in der Mývatn-Umgebung
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Bildergalerie 4 - Wasserfälle in der Mývatn-Umgebung 2010
Island im Atlantik

Nach dreieinhalb Stunden Flug erreiche ich bei leicht bewölktem Wetter Keflavík und wenig später per Bus Islands Hauptstadt Reykjavík. Dort fühle ich mich gleich wieder heimisch, habe ich doch hier 2002 für vier Monate gelebt.

Eine Halbtagestour auf dem sogenannten Golden Circle führt mich mit dem Bus vorbei am Vulkankrater Kerið zum Goldenen Wasserfall Gullfoss. Dieser ergießt sich in zwei rechtwinklig zueinander stehenden Stufen à 11 m und 21 m in eine Schlucht. Ebenfalls im Haukadalur befindet sich ein Thermalfeld, u.a. mit der blauen Thermalquelle Blesi.

Hallgrímskirkja die Rauchbucht (Reykjavík) Vulkankrater Kerið Gullfoss in zwei Stufen Wasserkraft des Gullfoss blaue Thermalquelle Blesi
Hallgrímskirkja Rauchbucht Kerið Gullfoss Wasserkraft Blesi

Das berühmteste Naturschauspiel im Haukadalur ist jedoch der Geysir (der auch allen anderen Springquellen auf der Welt seinen Namen gibt). Der Große Geysir ist jedoch nur noch sehr unregelmäßig aktiv; der benachbarte Strokkur dagegen mit seiner 20-30 m hohen Wasserfontäne alle paar Minuten. Das perfekte Zusammenspiel von Vulkanismus und Wasser. Und so entwickelt sich eine Eruption:

Warten auf das Fotomotiv Wasserblase vor der Eruption Strokkurs Wassersäule kochend heißes Wasser
Warten Blase Strokkur kochend heiß

Eine abendliche Fahrt zum Eyjafjallajökull lasse ich mir als vorher nicht geplantes Highlight natürlich nicht entgehen. Ein paar Worte zur Geografie: der Eyjafjallajökull (auf deutsch: Inselberge-Gletscher) ist ein Gletscher an der Südküste Islands. Unter dem Gletscher befindet sich das gleichnamige Vulkanmassiv, das von Mitte April bis Pfingsten 2010 viel Asche und Wasserdampf bis zu 9000 m hoch ausstößt. Die höchste Erhebung des Gletschers liegt bei 1666 m.

Die Fahrt zum Vulkan ist zunächst spannend, weil nicht bekannt ist, ob Wolken die Sicht behindern könnten. Vor Ort sieht das Wetter dann gut aus und eine gigantische graue Aschewolke schiebt sich lautlos nach Süden auf den Atlantik. Auch wenn die Aschewand von außen farbenfroher als von innen aussieht, fahren wir mitten hinein. Trotz Sonnenscheins wird es plötzlich rabenschwarz wie in der tiefsten Nacht, nur ohne Sterne. Ein beängstigender Eindruck. Wieder zurück im Tageslicht, färben die letzten Sonnenstrahlen die Asche in einen strahlenden orangenen Farbton.

Auf der Rückfahrt hält der Minibus zum Sonnenuntergang am 66 m tief stürzenden Wasserfall Seljalandsfoss. Früher befand sich hier die Atlantikküstenlinie. Heute gehe ich einmal um den gesamten Wasserfall herum.

in Hvolsvöllur Vestmannaeyjar (die Westmännerinseln) am Horizont am Eyjafjallajökull Fahrt in die Aschewolke Nacht am hellichten Tage der Vulkan speit
Hvolsvöllur Vestmannaeyjar Eyjafjallajökull in die Wolke Nacht bei Tag Vulkanwolke
Millionen Kubikmeter Asche Vulkanausbruch hautnah Seljalandsfoss am Abend hinter dem Wasserfall
massig Asche Vulkanausbruch Seljalandsfoss hinterm W.fall

Nach den ersten Reisetagen in Reykjavík, auf dem Golden Circle und am Eyjafjallajökull erreiche ich nun mit den Westfjorden persönliches Neuland. Es geht zunächst am Grábrók-Krater vorbei, später immer wieder am weiten Fjord Breiðafjörður entlang, und als Tagesfinale durch Schneefelder zum Wasserfall Dynjandi. An fünf kleineren Wasserfällen vorbei, stehe ich kurz danach zu Füßen des 100 m hohen und breit aufgefächerten Dynjandi (auch Fjallfoss). Das ist eine ganz besondere Perspektive auf die Wasserfallkaskaden.

auf dem Grábrók-Kraterrand am Breiðafjörður entlang Dynjandi breit aufgefächert Wasserfallkaskaden von unten Schneefeld in den gebirgigen Westfjorden
Grábrók-Krater Breiðafjörður Dynjandi Fall von unten Schneefeld
Gesamtübersicht Island

Die Westfjorde (Vestfirðir) sind eine sehr zerfurchte und bergige Halbinsel im Nordwesten Islands. Die Region liegt relativ isoliert (im Winter sind etliche der Schotterpisten gesperrt) und ist mit 0,8 Einwohnern pro km² sehr dünn besiedelt. Zum Vergleich: in Deutschland sind es 230 E/km², im dünnbesiedelsten Staat der Erde (Mongolei) 1,9 E/km². Erst seit kurzem gibt es eine durchgängig asphaltierte Straße von Reykjavík in den Hauptort Ísafjörður. Aufgrund der besonders unberührten Landschaften gewinnt der Tourismus in den Westfjorden allmählich an Bedeutung. Für die Fahrt von Reykjavík in einen der mittleren Fjorde (Dýrafjörður) brauchen wir mit Zwischenstopps rund zehn Stunden.

Nach zwei Nächten in Núpur im Dýrafjörður geht die Reise weiter in die südöstlichen Westfjorde zum Hótel Laugarhóll.

bei Núpur in den abgelegenen Westfjorden Mitte Mai auf dem Muyarfell schneebedeckte Westjorde Dýrafjörður kurz vor Mitternacht Hótel Laugarhóll mit heißer Quelle
Núpur Muyarfell Schneegipfel Dýrafjörður Laugarhóll

Für knapp zwei Wochen arbeite ich nun in einem internationalen Freiwilligen-Workcamp am Hótel Laugarhóll im Bjarnarfjörður (Bärenfjord) mit. Wir gestalten das Außengelände - besonders den Bereich an der warmen Quelle und am Bach - um. Übernachtung und Verpflegung sind für uns frei, dafür dürfen wir auch selbst kochen. Zuvor sind für das Workcamp bereits die Kosten für die Anreise und eine Verwaltungsgebühr angefallen. Aufgrund des Camps wird man also nicht reicher an Geld, sondern an Erfahrungen, Sprachpraxis, Horizont und Einblicken in den isländischen Alltag.

Am Hótel Laugarhóll befindet sich die warme Quelle Gvendarlaug. In ihr wurde schon in der Sagazeit gebadet. Weil sie heutzutage zu heiß geworden ist, lässt es sich umso besser in der felsigen Thermalquelle nebenan oder im naturwarmen Swimmingpool aushalten. Und weil es so angenehm ist, bin ich jeden Abend 2-3 Stunden im warmen Wasser. Auch mal bis Mitternacht, denn richtig dunkel wird es hier im Mai nachts auch nicht mehr. Ein Paradies!

felsige Thermalquelle mit 42°C warmer Bach während der Umbauarbeiten Wasser 42°C, Luft teils nur 0°C Thermalquelle in der Wildnis 32°C Natur-Freibad Entspannung nach der Arbeit
warme Quelle warmer Bach naturheiß Thermalquelle Freibad Hot Pool

Während der Freizeit bzw. am Wochenende sehen wir uns die rauhe Umgebung an. Unweit des Hotels donnert ein Fluss in eine Felsspalte hinunter und wäscht diese immer weiter aus. Weiter nördlich an der Ostküste der Westfjorde gelangen wir nach Krossnes zum nächsten warmen Freibad - mitten im Nichts, aber direkt am weiten Atlantik.

Fluss frisst sich durchs Gebirge Spalte am Bjarnarfjörður Wasserfall in die Schlucht Krossneslaug am Atlantik 500 m in die Höhe an der Kaldbaksvík
enge Schlucht Bjarnarfjörður Wasserfall Krossneslaug Kaldbaksvík

Was aber macht an einem körperlich anspruchsvollen Workcamp im eigenen Urlaub Spaß? Zum Beispiel unter freiem Himmel an frischer Luft Treibholz an der Atlantikküste zusammen zu tragen, das vor Jahrzehnten in Sibirien ins Polarmeer gelangt ist. Island selbst ist nämlich nahezu waldfrei. Dennoch gibt es viele Holzhäuser.

Nach der wundervollen Zeit des Workcamps mache ich mich auf den Weg zum Flughafen in Ísafjörður. Aufgrund der vielen Seitenarme des Ísafjarðardjúp dauern 25 km Luftlinie mal eben 100 Minuten im Auto. Die Nacht vorm Flug verbringe ich in Súðavík, wandere zuvor noch das Sauradalur bis zur Schneegrenze hinauf und möchte hier und jetzt sehr gerne einen Besuch im Arctic Fox Center (auf Isländisch Melrakkasetur) in Súðavík empfehlen.

Arbeiten für das Workcamp Treibholz aus Sibirien Ísafjarðardjúp und Seitenarme Schnee am Ende des Sauradalur Gerölllawine an der Bergflanke Súðavík und Drangajökull am Horizont
Workcamp Treibholz Ísafjarðardjúp Sauradalur Gerölllawine Súðavík

Von Ísafjörður (aufgrund der Lage zwischen den hohen Bergen angeblich einer der gefährlichsten Flughäfen der Welt) fliege ich über Reykjavík nach Akureyri im Norden der Insel. Von dort fahre ich mit dem Mietwagen am 12 m tiefen und 30 m breiten Goðafoss (Götterwasserfall) vorbei zum Mývatn (Mückensee), der im Schnitt nur gut 2 m tief ist.

Flughafen in Ísafjörður breiter Fall Goðafoss aufgesprungener Lavafels Mývatn - ein wahrer Mückensee Pseudokrater im Mývatn
Ísafjörður Goðafoss Lavafels Mückensee Pseudokrater

Am Mývatn treffe ich auf sehr vielseitige Lavaformen, wie z.B. auf die Tuffsteinformationen Dimmuborgir. Sie bildeten sich vor 2000 Jahren, als Lava sich über ein Sumpfgebiet ergoss und verdampfendes Wasser Teile der Lava erstarren ließ, während andere noch kochende Lava wieder abfloss.

Der Vulkanismus ist rings um den See noch sehr aktiv. Die letzten Ausbrüche am Vulkansystem des Zentralvulkans Krafla fanden bis 1984 statt. Es werden nicht die letzten Eruptionen gewesen sein. Auf dem Vulkanberg Námafjall spüre ich unter meinen Füßen die Wärme der Erde.

Dimmuborgir Eingangstor Kirkja (Kirche aus Lava) dunkle Burgen Tuffsteinformationen strahlende Schafe am See acht Jahre früher noch ein Badesee Blick vom Vulkan Námafjall
Dimmuborgir Kirkja Lava dunkle Burgen Leuchtschafe zu heiß Námafjall
Sehenswertes am Mývatn

Vulkanismus heißt auch Warmwasser. Die frühere Badegrotte Grjótagjá ist ein eindrucksvoller Beweis dafür. Aufgrund der angestiegenen Temperaturen (50°C) wird sie in vielen Reiseführern als nicht mehr zum Baden geeignet beschrieben. Im Sommer 2010 ist das Wasser im südlichen Höhlenteil jedoch bereits wieder badefreundlich. So auch angenehmerweise an dem Abend, an dem es ausnahmsweise mal etwas nieselt. Entlang der Höhle ist die Felsspalte erkennbar, die die eurasische von der amerikanischen Kontinentalplatte trennt. Baden zwischen den Kontinenten.

Höhleneingang zur Grjótagjá Naturwunder Grjótagjá warme Badegrotte neblige Thermalquelle
Höhleneingang Grjótagjá Badegrotte Thermalquelle

Der Krater Víti ist bei einem Ausbruch im Jahr 1724 entstanden. Heute befindet sich in ihm ein Maar, das seine türkise Farbe von Kieselsäurealgen hat. Auch im Jahr 1984 ist das Krafla-Vulkansystem wieder sehr aktiv gewesen, so dass sich die neue schwarze Lava sehr kontrastreich von der sonst eher gelb gefärbten Oberfläche des Vulkans Leirhnjúkur abhebt. Die Lavafelder sind auch 2010 noch warm und dampfen vor sich hin.

Der graue Explosionskrater Hverfjall (oder Hverfell) am Ostufer des Mývatn ist ein Tuffring, der vor gut 2500 Jahren entstand, als Magma auf Grundwasser traf und so zu einer gewaltigen Wasserdampfexplosion führte. Auch der Hverfjall gehört zum Vulkansystem der Krafla.

Víti von 1724 schwarze Lava von 1984 vom Krater Hófur Explosionskrater Hverfjall Tuffring nach Magma-Wasserdampfexplosion
Víti Krafla Hverfjall Tuffring

Vor meiner Islandreise habe ich etwas von einer Lava-Eishöhle namens Lofthellir gelesen. Sie wurde erst 1984 von einem Flugzeug im weitem Lavafeld Laxádalslava entdeckt. Diese relativ unbekannte Höhle möchte ich nun auch gerne sehen. An einem relativ trüben Tag leihe ich mir ein Fahrrad aus und fahre los, auf einer Lavapiste vorbei an der Kraterreihe Lúdentarborgir immer weiter weg von der Zivilisation: in der Hoffnung, dass es nicht gleich regnet, dass das klapprige Mietrad die Strapazen übersteht und dass ich die Höhle auch finde. Sie versteckt sich nämlich in einem riesigen Lavafeld. Eine genaue Karte habe ich nicht gefunden; nur ungefähre Lagebeschreibungen.

Als ich nach zwei Stunden Radfahrt das Lavafeld erreiche, endet die Piste. Nun beginnt die eigentliche Suche zu Fuß. Ich suche das kilometergroße Gelände ab. Alles sieht gleich aus. Nach einer Stunde kehre ich um. Und stolpere absolut zufällig doch noch über den Einstieg zur Höhle. Danke! Über eine Leiter gelange ich eine Etage tiefer, durch einen äußerst schmalen Schlupf dann in die totale Dunkelheit und Ruhe. Ich höre nur mein Blut, wie es durch mein Ohr gepumpt wird. Unglaublich, fast unfassbar ist es hier unten drin. Nach 45 min bin ich wieder draußen. Was für ein Erlebnis!

mit dem Rad auf Höhlensuche Einstieg zur Höhle schmaler Schlupf (mit dem Kopf quer durch) Eiszapfen wegen Dauerfrost gefrorener Wassereinbruch bunte Lavafarben und Kristalle
Hinfahrt Einstieg Schlupf Eiszapfen Wassereinbruch Lavafarben

Obwohl ich insgesamt eine Woche am Mývatn verbringe, reicht selbst diese Zeit noch nicht, alles zu entdecken. Ich fahre nun nach Nordosten, in das mächtige Tal Jökulsárgljúfur. Hier stürzt der Fluss Jökulsá á Fjöllum den Dettifoss hinunter. (Mehr Details zu diesem Wasserfall später.) Ich fahre auf scheinbar endlosen Schotterpisten immer weiter nach Norden, um auf der anderen Talseite wieder nach Süden zu drehen. Später am Vesturdalen sehe ich die Hljóðaklettar (Echofelsen) wie z.B. Karl und Kerling oder Kirkjan (Lavarosetten): alles sechseckiges Basaltgestein.

Dettifoss und Gischt wilde Landschaft Lavarosette Kirkjan aus sechseckigem Basaltgestein Hljóðaklettar Karl und Kerling menschenleere Schotterpisten Tafelvulkan Herðubreið am Horizont
Dettifoss wildes Land Lavarosetten Hljóðaklettar leere Piste Herðubreið

Weitere Möglichkeiten in der Region: vormittags steige ich auf den 771 m hohen Hlíðarfjall, schreibe mich ins Gipfelbuch ein und genieße den Blick auf den rund 500 m tiefer liegenden See und all die Krater und Lavafelder in der Umgebung. Abends gehe ich ins Mývatn Nature Baths, eine kleine Blaue Lagune.

Hlíðarfjall Südwestblick zum Mývatn Hlíðarfjall Südblick zum Hverfjall Mývatn Nature Baths
Hlíðarfjall Vulkanisches Nature Baths

Im ziemlich unwirklich erscheinendem Basalttal Jökulsárgljúfur fließt der Jökulsá á Fjöllum über drei benachbarte Stufen in Richtung Arktischer Ozean. Als erstes fällt das Wasser am Selfoss 10 m in die Tiefe. Der Wasserfall frisst sich immer weiter flußaufwärts. Nach einem Kilometer folgt der wasserreichste (energiereichste) Wasserfall Europas mit einer Breite von 100 m, einer Falltiefe von 45 m und einem mittleren Durchfluss von 193 m³/s: der Dettifoss. Viel Lärm und Gischt ist garantiert. Als drittes überwindet das Wasser nach zwei Kilometern den Hafragilsfoss mit seinen 27 m Falltiefe.

Selfoss als oberster der drei Wasserfälle 10 m tiefer Selfoss Dettifoss mit 100 m Breite Dettifoss tosend 45 m tief kraftvollster Wasserfall in Europa Hafragilsfoss 27 m tief
Selfoss 10 m tief Dettifoss 45 m tief kraftvoll Hafragilsfoss

Östlich des Mývatn befindet sich das Hochtemperaturgebiet Hverarönd. Es liegt am Fuße des aktiven Vulkans Námafjall. Über 200°C in 1000 m Tiefe lassen an der Erdoberfläche die verschiedensten Dampf- und Schlammquellen aktiv werden. Aus Solfataren schießt schwefeliger Dampf, aus Fumarolen meist nur Wasserdampf, während Schlammtöpfe vom Grundwasser gespeist werden und vor sich hin blubbern. Eine Vielzahl an Naturphänomenen.

Blick vom Námafjall auf Hverarönd Hochtemperatur im Boden heiße Schlammtöpfe Schwefeliges zersetzt das Gestein Blubbern und Zischen
Hverarönd Temperatur Schlammtopf Schwefeliges Blubbern

Nach dreieinhalb Wochen ist die Reise fast beendet. Ich fahre noch einmal am Goðafoss vorbei. Anschließend mache ich einen Halbtagesabstecher ins Hochland zum nördlichen Ende der Sprengisandur-Piste, denn dort befindet sich - nach meinem Geschmack - der schönste Wasserfall Islands, der Aldeyjarfoss. Der Fluss Skjálfandafljót schießt weiß schäumend über die schwarzen Basaltsäulen rund 20 m in die Tiefe. Ich liege direkt davor und spüre den tiefen Bass der Wasserkraft. Später verbringe ich am Abend vor meinem Nachtflug noch für ein paar Stunden in der Blauen Lagune - ein letztes Mal Thermalwärme genießen.

Island 2010 war eine perfekte Reise. Neben den Menschen, Landschaften und Naturphänomenen war auch das Wetter einzigartig. Laut Wetteramt war der Mai 2010 relativ warm und trocken, der Juni sogar außergewöhnlich warm und trocken, so dass viele neue Wetterrekorde aufgestellt worden sind. Rings um den Mývatn fiel im Juni nahezu kein Niederschlag, stattdessen war die Anzahl der Sonnenscheinstunden so hoch wie selten zuvor. Glück gehabt!

noch einmal zum Goðafoss Aldeyjarfoss 20 m tief schwarzer Basalt blauer Himmel weiße Gischt Blaue Lagune vorm Rückflug
Goðafoss Aldeyjarfoss schwarz blau weiß Blaue Lagune

» Linktipps

... meine erste Reise nach Island   2002

... mehr Land im Atlantik: Färöer   1998   2x Spitzbergen   2008    2010   und Schottland   2004
 

Letzte Änderung vom 26.04.2018
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