Diese Seite beschäftigt sich mit einer eher unbekannten Inselgruppe im Atlantik, die den meisten Menschen höchstens aus gewissen Fußball-Länderspielen bekannt ist. Ich war dort - auf den Färöern.
Was ist eigentlich Gjógv? -> Gjógv ist ein unvergleichlich abgelegenes Dorf auf den Färöern. Mehr dazu später.
Die Färöer (Føroyar = Schafsinseln) sind eine teilautonome dänische Inselgruppe im Nord-Atlantik zwischen Island, Norwegen und Schottland. Von den rund 48.000 Einwohnern lebt ein Drittel in der Haupstadt Tórshavn. In Tórshavn legt auch die "Norröna" der Smyril-Line an. Das Schiff fährt im Sommer wöchentlich von und nach Norwegen (Bergen), Dänemark (Hanstholm) und Island (Seyðisfjörður). Etliche Buslinien und Fähren der hiesigen Verkehrsbetriebe (SSL) erschließen fast alle der achtzehn Inseln.
Südlich der Haupstadt Tórshavn liegt Kirkjubøur, das mittelalterliche Zentrum der Føroyar. Dort steht die Ruine der Domkirche aus dem 13. Jahrhundert und ein grasbegrüntes Holzhaus, das über 900 Jahre alt sein soll.
Wir sind mit dem Bus von Tórshavn, das auf der Insel Streymoy liegt, auf die andere große Insel, Eysturoy gefahren. In Oyrarbakki verbindet eine Brücke diese beiden größten Inseln miteinander. Im Nordwesten von Eysturoy liegt Eiði, von wo wir zum Eiðiskollur gewandert sind. Am anderen Ufer des Sundes ist dem Festland der Felsen Tjørnuvíksstakkur vorgelagert. Mit einer Seilbahn wurden dort früher Schafe hinüber transportiert - heute sind es gelegentlich Touristen.
Nun aber endlich zu Gjógv, dem Dorf ganz im Norden von Eysturoy: Gjógv hat rund siebzig Einwohner, eine Kirche mit Friedhof, eine Poststation (ca. 2x30 Minuten pro Tag geöffnet), ein Geschäft mit Grundnahrungsmitteln, eine Betonelementefabrik, einen Hafen, einen kleinen Park, einen Hubschrauberlandeplatz, einen Busstop (werktags 2x und samstags 1x), eine Jugendherberge mit Campingmöglichkeit und anderes mehr. Viel mehr aber wird das 400 Jahre alte Dorf von den grünen Bergen und dem blauen Atlantik geprägt.
In Gjógv stand im Sommer 1998 nur das Youth Hostel "Gjáargarður" mit etlichen Zimmern, preiswerten Schlafboxen und einem kleinen Zeltplatz am Berghang zum Übernachten zur Verfügung. Von Tórshavn fährt fast täglich ein Bus mit Umsteigen nach Gjógv und zurück. Die Fahrtdauer beträgt knapp zwei Stunden. Kosten für eine Richtung: 50 DKK (7 Euro, 1998).
Die waldlosen Grasberge rings um Gjógv laden zu vielen Wanderungen ein: Nach Norden und Westen führen Wanderpfade über einen Ausläufer des Gráfelli (856 Meter hoch) ins Ambadalur hinunter und weiter zum Búgvin. Der Búgvin ist eine 188 Meter hohe Felssäule vor der Küste, auf der tausende Vögel brüten. Im Osten von Gjógv geht es auf den Tyril oder den etwas höheren Middagsfjall (601 Meter hoch). Von beiden Bergen aus bietet sich eine wunderbare Sicht in den Funningsfjørður hinein.
Etwas weiter entfernt von Gjógv liegt der höchste Berg der Føroyar: der Slættaratindur mit 882 Metern über Meeresniveau. Er liegt an der Straße nach Eiði. Bei gutem klarem Wetter soll von ihm aus die gesamte Inselgruppe zu sehen sein. Als wir oben standen, waren wir leider von Wolken umhüllt.
Abschließend noch eine kurze Wetterinfo. Der Atlantik sorgt für ausgeglichene Durchschnittstemperaturen: 3° Celsius im Winter und 11° Celsius im Sommer. Der Wind, der IMMER weht, kann das Wetter sehr plötzlich verändern. So schien zum Beispiel nach einer Orkannacht mit Platzregen am nächsten Tag wieder die Sonne.
Dies waren meine Eindrücke von den Färöer Inseln. Ursprünglich wollte ich in einer Zehnjahresfrist wieder auf einige der achtzehn Inseln reisen - dafür reichte die Zeit noch nicht, so dass ich mir die Tour für später aufgehoben habe.